Auch wenn beide Gehirnhälften anatomisch sehr identisch sind, so übernehmen beide Seiten jedoch unterschiedliche Aufgaben und Funktionen. Nur so kann die Komplexität und Leistungsfähigkeit dieses „Supercomputers“ sich optimal entfalten.
Ein funktionelles Ungleichgewicht zwischen den beiden Gehirnhälften (Functional Disconnection Syndrome) zeigt sich durch eine sehr dominante und funktionsstarke Seite und eine eher weniger entwickelte und funktionsschwächere Seite. Diese für jeden Menschen individuelle funktionelle Zusammensetzung ist es was uns einzigartig macht.
Im nachfolgenden Text möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick in die Funktionen der beiden Gehirnhälften geben und Ihnen aufzeigen, welche Stärken und Herausforderungen sich daraufhin zeigen können.
Die linke Gehirnhälfte
Die linke Gehirnhälfte befasst sich mehr mit Annäherungsverhalten und der Aktivierung von Körpersystemen (Immunsystem, Verdauungssystem, Herz-Kreislauf-System usw.).
Es ist detailorientiert. Es sieht eher die Bäume als den Wald. Es zerlegt die Welt in kleine, einzelne Stücke und analysiert jedes Stück Schritt für Schritt auf der Suche nach einem sich herausbildenden Muster. Es merkt sich dann dieses Muster und verwendet es, um das wahrscheinlichste Ergebnis vorherzusagen und die am besten geeignete Reaktion zu planen. Es nimmt Dinge wörtlich und möchte uns ein klares Bild unserer Welt geben. Es interessiert sich mehr für von Menschen erschaffenes und mechanische Dinge als für biologische oder natürliche Dinge.
Oftmals wird der linken Gehirnhälfte der IQ (Intelligenz Quotient) zugesprochen und ist somit für schulische und akademische Fähigkeiten ein wichtiger Faktor.
Kinder mit funktionellen Defiziten der linken Gehirnhälfte haben oft schon früh im Leben gute soziale Fähigkeiten. Sie sind freundlich und bei ihren Mitmenschen sehr beliebt. Sie zeigen selten Hyperaktivität. Sie lieben es oft, draußen zu spielen und aktiv zu sein und haben eine gute Grobmotorik und sind demnach gut im Sport.
Sie haben oft jedoch eine eher schlechte Feinmotorik und demnach eine schlechte Handschrift, aber verfügen über gute nonverbale Fähigkeiten und können andere Menschen gut lesen.
Sie geraten normalerweise nicht in Schwierigkeiten und zeigen zumeist keine Verhaltensprobleme. Eltern beschreiben sie oft als „unkomplizierte Kinder“. Andere beschreiben diese Kinder jedoch auch häufig als „bedürftig“ gegenüber Mama und Papa.
Ein Mangel der linken Gehirnhälfte zeigt sich oft erst, wenn es zu einem akademischen Problem kommt. Kinder mit einem funktionellen Defizit der linken Gehirnhälfte fangen oftmals eher spät an zu sprechen und haben oft Probleme mit dem Lesen von Buchstaben und/oder dem Schreiben von Wörtern, i.e. Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder große Schwierigkeiten mit dem Rechnen (Dyskalkulie).
Die rechte Gehirnhälfte
Die rechte Gehirnhälfte befasst sich mehr mit dem Vermeidungsverhalten und dem Hemmen von Körpersystemen (Immunsystem, Verdauungssystem, Herz-Kreislauf-System etc.)
Es ist nicht etwa logisch oder linear in seiner Verarbeitung, sondern betrachtet vielmehr das große Ganze. Es verarbeitet alle Informationen auf einmal. Es braucht eine ganzheitliche Sicht auf die Welt. Die rechte Gehirnhälfte (rechte vordere Insula) verarbeitet alle vom Körperinnern kommenden Informationen und bestimmt somit sowohl unsere Körperhaltung, unseren Gang, unser Gleichgewicht als auch unsere Emotionen und Gefühle. Da wir Menschen nur dann die Emotionen anderer wahrnehmen und demnach empathisch sein können, wenn wir erst einmal unseren eigenen Körper akkurat wahrnehmen können.
Akademisch sind sie oft bereits früh im Leben stark und gehen mit guten Lese- und Rechtschreibkenntnissen in die Schule. Wenn sie jedoch älter werden, haben sie oftmals Schwierigkeiten mit Mathematik und dem Verständnis der Bedeutung dessen, was sie lesen.
Oftmals wird der rechten Gehirnhälfte der EQ (Emotionale Quotient) zugesprochen und ist somit für nonverbale Kommunikation und zwischenmenschliche Fähigkeiten ein wichtiger Faktor.
Kinder mit einem funktionellen Defizit der rechten Gehirnhälfte haben oft eine schlechte Aufmerksamkeitsspanne und zeigen im Alltag andere Verhaltensauffälligkeiten. Diese Kinder halten ihre Eltern oft von Anfang an auf Trab. Sie sind von klein auf neugierig und lernen schnell. Sie verbringen ihre Zeit am liebsten im Haus, haben oft einen niedrigen Muskeltonus in den großen Muskeln und bewegen sich daher eher unkoordiniert und sind nicht sonderlich gut im Sport. Hinzu kommt, dass sie oft sehr wählerische Esser sind und abhängig von bestimmten Lebensmitteln zu sein scheinen – oft sind diese Gluten (Kohlenhydrate) und Milchprodukte.
Sie haben Schwierigkeiten, soziale und zwischenmenschliche Hinweise zu interpretieren. Dies beeinträchtigt oftmals ihre Fähigkeit Freundschaften zu schließen und diese aufrechtzuerhalten. Des Weiteren tun sie sich oftmals schwer, die sozialen Rahmenbedingungen in der Schule zu meistern. Wutanfälle, impulsives Verhalten und emotionale Zusammenbrüche sind regelmäßig an der Tagesordnung.
Um zu testen ob Ihr Kind möglicherweise eine Verzögerung der neurologischen Entwicklung und/oder ein funktionelles Ungleichgewicht zwischen den beiden Gehirnhälften hat, habe ich folgenden Fragebogen zusammengestellt.
In nur drei Minuten und durch das Beantworten von nur 25 Fragen bekommen Sie einen guten Einblick darauf, ob Ihr Kind von meinem in Deutschland einzigartigen Ansatz profitieren könnte.
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